Wo fließt die Isar in die Donau?
Die Isarmündung befindet sich in Niederbayern. Rund 292 Kilometer fließt die Isar vom Isarursprung bis zu ihrer Mündung. Hinter dem niederbayerischen Deggendorf trifft die Isar auf die Donau. Die Isarmündung nahe Deggendorf ist geprägt von einer weiten Auenlandschaft. Bevor die Isar in die Donau fließt, bekommt sie noch einmal richtig viel Platz, um sich zu entfalten. Während sie zwischen München und Landshut verschiedene Staustellen passiert und teilweise auch künstlich gelenkt wird, darf sie das letzte Stück in Freiheit fließen. Die letzten 8 Kilometer bis zur Isarmündung sind geprägt von viel Natur.
Die Isarmündung
Das Gebiet rund um die Isarmündung steht unter besonderdem Schutz. 2132 Hektar sind FFH-Gebiet. Das Flora-Fauna-Habitat Gebiet (FFH-Gebiet) ist nach EU-Recht geschützt. Der Lebensraum von Pflanzen und Tieren wird damit unter besonderen Schutz gestellt. Nachdem der Wasserzufluß der Isar an der Mündung nicht reguliert wird, nimmt der Wasserstand mit den Jahreszeiten zu und ab. Im Frühling steigt das Wasser an. Wenn das Schmelzwasser aus dem Karwendel fließt, nimmt die Wassermenge zu. Es bilden sich dadurch im Münungsbereich andere Nebenarme. Die Natur verändert jedes Mal aufs neue das Bild der Auenlandschaft. Die wilde Natur an der Isarmündung ist Lebenraum für viele Tiere. Vor allem Vögel, Enten und Gänse fühlen sich hier wohl. Es gibt zahlreiche Tiere, die deutschlandweit nur hier vorkommen. Auch der seltene Eisvogel lebt an der Isarmündung. Gerade Wasservögel finden beste Bedingungen zum Brüten. Etwa 500 Hekter der Auenlandschaft wird jedes Jahr vom Wasser geflutet – eine Besonderheit, die in unserer Zeit nicht mehr an vielen Flüßen üblich ist.
Flora und Fauna
Die Isarmündung beherbergt eine vielfältige Flora und Fauna, die charakteristisch für Auenlandschaften ist. In diesem Gebiet findet man verschiedene Lebensräume, darunter Fließgewässer, Altwässer, Weichholzauwälder, Hartholzauwälder, Feucht- und Nasswiesen sowie Brennen, Trocken- und Magerrasen.
Die Fließgewässer an der Isarmündung sind Heimat für eine Vielzahl von Fischarten, von denen 35 nachgewiesen wurden. Die Barbe ist die dominierende Fischart und diese Region der Isar wird daher auch als Barbenregion bezeichnet. Die Fische nutzen Kiesbänke und flachere Uferzonen als Laichplätze und die strukturreichen Ufer bieten ihnen Schutz und Nahrungsquellen. In diesem Gebiet leben auch bedrohte Arten wie Schneider, Frauennerfling und die drei Barscharten Schrätzer, Streber und Zingel, die vom Aussterben bedroht sind.
Die Altwässer entstehen durch die Verlagerung des Flussbetts der Isar, wodurch verschiedene Tierarten entstehen, die an ruhiges oder stehendes Wasser angepasst sind. Hier findet man zehn verschiedene Amphibienarten wie den Moorfrosch und den Springfrosch. Die entstandenen Tümpel und halb abgeschnittenen Flussteile bieten auch Lebensraum für eine Vielzahl von Insektenarten wie die Große Königslibelle. Der seltene Eisvogel, der hauptsächlich von kleinen Fischen lebt, findet an den Steilufern der Auengewässer Brutplätze. Zu den häufigen Fischarten in ruhigem Wasser gehören die Rotfeder und das Rotauge.
Im Weichholzauwald, der regelmäßig überflutet wird, wachsen Weiden und Pappeln, die vom weit verbreiteten Biber genutzt werden. Eine bemerkenswerte Vogelart in diesem Gebiet ist das Weißsternige Blaukehlchen, das hier eines der bedeutendsten Vorkommen in Mitteleuropa hat.
Im Hartholzauwald jenseits der Deiche dominieren Eschen, Stieleichen und Bergahorn. Seltene Vogelarten wie der Mittelspecht und der Halsbandschnäpper finden hier Nahrung und geeignete Brutplätze in altem Holz. Aufgrund des dichten Blätterdachs und der Strauchschicht dringt nur wenig Licht zum Boden vor, was schattenliebenden Pflanzen das Gedeihen ermöglicht. Kletterpflanzen wie Waldrebe, Hopfen und Wilder Wein ranken sich an den Bäumen empor. Hier finden sich auch seltene Pflanzenarten wie der Frauenschuh und die Becherglocke.
Die Feucht- und Nasswiesen, die früher als Streuwiesen genutzt wurden, bieten Lebensraum für den Großen Brachvogel und das Braunkehlchen, das seine Nester im dichten Bewuchs am Boden baut. Diese Wiesen dienen auch als Lebensraum für Amphibien, insbesondere wenn sich geeignete Laichgewässer in der Nähe befinden.
Auf den ehemaligen Kies- und Sandbänken, die heute an Land liegen, wachsen Pflanzen, die an Trockenheit angepasst sind. Diese Bereiche werden als Brennen, Trocken- und Magerrasen bezeichnet. Sie entstehen aufgrund des hohen Kiesanteils, den die Isar aus den Alpen mitführt. Hier finden sich Pflanzenarten, die in einer normalen, stark gedüngten Wiese mit nährstoffreichen Böden von schnell wachsenden Arten verdrängt würden. Insekten wie der häufige Warzenbeißer und der Silbergrüne Bläuling sind hier dominant. Ein bemerkenswertes Merkmal des Isarmündungsgebiets ist die Sammerner Heide, ein Rest einer früher typischen Landschaft mit einzeln stehenden Bäumen auf Trockenrasen. Dieser Zustand entstand dadurch, dass Bauern ihr Vieh dort weideten, was eine Verbuschung verhinderte.
Das Isarmündungsgebiet genießt einen besonderen Schutzstatus. Es ist als Landschaftsschutzgebiet „Untere Isar“ (3436 Hektar) ausgewiesen, seit 1973 vom Landkreis Deggendorf. Zusätzlich gibt es das Naturschutzgebiet „Isarmündung“ (808 Hektar), das 1990 von der Regierung von Niederbayern ausgewiesen wurde. Das Gebiet ist auch ein FFH-Gebiet (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) mit einer Fläche von 1181 Hektar und ein europäisches Vogelschutzgebiet mit 2077 Hektar. Seit 1989 ist das Isarmündungsgebiet auch ein Bundesprojekt mit einer Fläche von 2800 Hektar.
WILLST DU DIE ISARMÜNDUNG VON OBEN SEHEN?
Dann schau dir mal die Perspektive aus der Luft als Panoramabild an. Du kannst dich mit dem Cursor nach links und rechts bewegen und hast so den besten Blick. Hier der Link zu diesem einzigartigen Isarmündungspanorama.
Isarmündung Rundweg
Dadurch dass der Bereich der Mündung viel wilde Natur ist, kommst du nicht überall hin. Stellenweise ist Sumpf. Es führen nicht überall Wege hin. Wenn du die besondere Landschaft entdecken willst, solltest du den Isarmündung Rundweg planen. Der sogenannte Rote Rundweg ist wohl die schönste Rundwanderung. Auf dieser Route kommst du zum Aussichtsturm an der Isar. Starte am besten in der kleinen Gemeinde Moos. In dem Gebiet der Gemeinde Moos befindet sich die Isarmündung. Hier kannst du parken und auf den beschilderten Wegen deinen Isarmündung Rundweg machen.
Achte bei deiner Wanderung auf die Landschaft, Blumen und Tiere. Mit etwas Glück siehst du besonders viele bunte Orchideen auf den Wiesen, blaue Moorfrösche oder einen Eisvogel. Rund 100 seltene oder geschützte Pflanzen wachsen in der Auenlandschaft. Auskunft darüber gibt das sogenante Informationszentrum an der Mündung. Für Schulklassen gibt es Entdeckertouren, bei den du eine Insektenrallye machen kannst oder eine Moose-Erkundung.
ENTDECKERTOUREN, WO DIE ISAR ENDET
Die Isarmündung bietet zahlreiche Möglichkeiten für Entdeckertouren, die vom Infozentrum aus gestartet werden können. Die Touren führen in verschiedene Richtungen und bieten Wissensstationen, die darauf warten, entdeckt zu werden. Es gibt unterschiedliche Varianten, die zwischen 2,0 und 3,4 Kilometer lang sind. Die Dauer einer Erkundung variiert zwischen 2,5 und 4,5 Stunden, je nach gewünschtem Umfang und Alter der Kinder. Die Entdeckungsstationen und Themen können nach Belieben kombiniert oder einzeln absolviert werden. Die Touren bieten die Möglichkeit, die Natur und die Landschaft der Isarmündung auf eine aktive und erlebnisreiche Art und Weise zu erkunden und dabei Wissenswertes über die Flusslandschaft und ihre Bewohner zu erfahren. Ob als Familie, Schulklasse oder Gruppe, die Entdeckertouren an der Isarmündung sind ein tolles Erlebnis für alle Naturliebhaber. Die Unterlagen zu den Entdeckertouren bekommst du an der Theke im Infozentrum.
Das Infozentrum Isarmündung
Es gibt sogar ein eigenes Infozentrum Isarmündung. Es befindet sich am Rand des Naturschutzgebiets in der Gemeinde Moos. In einer Dauerausstellung auf einer Fläche von 250 Quadratmetern können Besucher alles über die vielfältige Flusslandschaft, die Lebensräume des Isarmündungsgebiets und ihre Entstehung erfahren. Die Ausstellung beinhaltet unter anderem „Isar unter Wasser“, wo typische Fischarten in zwei Kaltwasseraquarien gezeigt werden. Es gibt auch eine Darstellung der reichen Vogelwelt der Auen und ein steuerbares Säulenmodell, das die Wasserdynamik der Aue verdeutlicht. Die Ausstellung in Verbindung mit den Außenanlagen bietet besonders für Kinder ein spannendes Ausflugsziel mit vielen Überraschungen zum Thema Natur in der Aue.
Auf einer Freifläche von 8 Hektar werden die verschiedenen Lebensräume der Aue dargestellt. Von einer Aussichtsplattform aus können Besucher sogar urige Auerochsen beobachten. Neben der naturnahen Landschaft gibt es auch Kulturlandschaften mit Au- und Streuwiesen sowie Halbtrockenrasen zu entdecken. Durch die Nähe zum Naturschutzgebiet können bereits auf dem Freigelände typische Tierarten wie der Eisvogel, der Teichfrosch, die Ringelnatter, der Biber, die Gebänderte Prachtlibelle, verschiedene Fischarten und Wildbienen beobachtet werden.
In einer Nebenausstellung über die Wasserwirtschaft mit dem Titel „Kraft im Fluss“ kann der gesamte Verlauf der Isar von ihrer Quelle bis zur Mündung verfolgt werden. Darüber hinaus können Besucher im Haus der Bienen und Insekten lebendige Honigbienen bei der Arbeit bewundern.
Das Infozentrum Isarmündung bietet das ganze Jahr über Veranstaltungen an, insbesondere für Kinder, in Zusammenarbeit mit der LBV-Umweltstation.
Das Infozentrum Isarmündung hat folgende Öffnungszeiten: Vom 1. April bis 31. Oktober ist es von Mittwoch bis Sonntag von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. An allen Feiertagen in diesem Zeitraum, auch wenn sie auf einen Montag oder Dienstag fallen (außer Karfreitag), ist das Infozentrum ebenfalls geöffnet.
Für Gruppen ab 10 Personen und Schulklassen werden Führungen im Infozentrum Isarmündung angeboten. Eine Anmeldung ist erforderlich. Du kannst das Infozentrum telefonisch unter +49 9938 919098 erreichen.
Infozentrum Öffnungszeiten
- 1. April bis 31. Oktober: Mittwoch bis Sonntag, 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr
- An allen Feiertagen vom 1. April bis 31. Oktober, außer Karfreitag
Die häufigsten Fragen
Die Isarmündung liegt in Bayern (Deutschland) und befindet sich in der Nähe der Stadt Deggendorf.
Die Isarmündung entsteht durch das Zusammenfließen der Flüsse Isar und Donau. Die Isar fließt dabei von Süden kommend und mündet in die Donau, die von Westen kommt.
Die Mündung ist ein wichtiger natürlicher Lebensraum und ein bedeutendes ökologisches Gebiet. Sie dient als Brut- und Rastplatz für zahlreiche Vogelarten und ist auch für Fischbestände von großer Bedeutung.
Ja, in der Nähe der Isarmündung gibt es einige touristische Attraktionen. Dazu gehören beispielsweise der Nationalpark Bayerischer Wald, der Isarradweg, der Donauradweg und die historische Stadt Deggendorf.
Ja, die Isarmündung ist zugänglich. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sie zu besichtigen. Man kann beispielsweise entlang des Ufers spazieren gehen, Bootstouren unternehmen oder Aussichtspunkte besuchen, um die Landschaft zu genießen. Ich empfehle den Rundweg bei der Mündung.
Die Isarmündung beherbergt eine vielfältige Tierwelt. Neben verschiedenen Fischarten sind hier auch viele Wasservögel zu finden, darunter Enten, Gänse und Reiher. Manchmal kann man auch seltene Vogelarten wie den Seeadler beobachten.